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 Dattelner Morgenpost 11.07.2006

Dattelner Morgenpost 11.07.2006: Dattelner Einzelhändler gehören nicht zu den Siegern der WM

Gisela Goede sammelt die Deutschland-Fahnen vor dem Discount-Laden "Euro-Shop" an der Hohen Straße ein und stellt sie im Geschäft in die hinterste Ecke. Die Fußball-WM ist vorbei, auch in Datteln kehrt wieder der Alltag ein. -

Von Markus Wessling

Ihr Laden gehört zu den wenigen in der Kanalstadt, die vom Fußballfest richtig profitiert haben. "Wir haben jede Menge Fan-Artikel verkauft - nicht nur Fahnen, sondern zum Beispiel auch Schminke in den Nationalfarben", erzählt Gisela Goede. Jetzt, nach dem letzten Schlusspfiff, kauft noch der eine oder andere Italiener Weltmeister-Utensilien.

Zu den Siegern der WM zählt auch Michael Weber. Der Chef von Haard-Camping hatte während des Fußballfestes Gäste aus aller Herren Länder (wir berichteten).

Komisches Gefühl

"Für unseren Jahresumsatz allerdings spielen die vier Wochen WM kaum eine Rolle. Mir war es vor allem wichtig, dass sich das Image unserer Region verbessert." Weber hat anstrengende Tage hinter sich. "Umso komischer ist das Gefühl, wenn jetzt auf einmal wieder alles ruhig wird", sagt er. Was bleibt, sind schöne Erinnerungen: zum Beispiel an die "sehr gesprächigen" Fans aus Schweden, die viel getrunken hätten, aber angenehme Gäste gewesen seien.

Gisela Goede und Michael Weber sind Ausnahmen: So schön das Fußball-Fest war - an den meisten Dattelner Einzelhändlern und Zimmerwirten lief die WM wahrscheinlich ziemlich vorbei, sagt Stephan Bröcker, Vize-Chef der Werbegemeinschaft. "Von der WM haben wohl die meisten Dattelner Einzelhändler wenig gemerkt. Es war eine Nullrunde für sie. Das war aber auch kaum anders zu erwarten." Immerhin habe er bei Kundenbesuchen gespürt, dass die Menschen wegen der WM in guter Stimmung gewesen seien. Ärgerlich findet Bröcker, dass es nach der Vorrunde kein Public Viewing, also keine öffentliche Fußballübertragung in der Stadthalle mehr angeboten wurde. Das Kulturamt hatte nach Ausschreitungen nach dem Spiel gegen Polen Sicherheitsbedenken gehabt. "Das ist sehr schade. Was im einzelnen der Hintergrund für diese Entscheidung gewesen sein mag - das Image der Stadt hat jedenfalls gelitten", bedauert Bröcker. Er hat sich das Spiel um den dritten Platz auf der Gelsenwasser-Leinwand in Waltrop angesehen.

Dienstag, 11. Juli 2006 | Quelle: Dattelner Morgenpost (Datteln)

 

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