WAZ 20.10.06 : Campen mit Öko-Zertifikat Ecocamping setzt Maßstäbe
Gut beschirmt von Minister Uhlenberg (v.l.): Marco Walter (Ecocamping), Leo Ingenlath (FFC), Hausherr Michael Weber und Bürgermeister Werner.
Foto: WAZ, Gatzmanga Datteln,
morgens um halb zehn: Ein Minister gibt sich die Ehre in Bockum bei Haard-Camping. Hausherr Michael Weber erwartet NRW-Umweltminister Eckhard Uhlenberg zur Auftaktveranstaltung von Ecocamping Nordrhein-Westfalen.
Ecocamping ist ein Verein zur Förderung von Umwelt- und Naturschutz, Sicherheit und Qualität in der Campingwirtschaft und vergibt das Qualitätssiegel "Umweltmanagement". 150 Campingplätze europaweit sind bereits zertifiziert.
Gestern startete das Projekt in NRW: 20 Campingplätze werden im Laufe eines Jahres freiwillig ein Umweltmanagementsystem einführen und damit den Verbrauch von Wasser und Strom senken, Abfall einsparen. Außerdem werden Wege für eine gewässer- und bodenschonende Bewirtschaftung des Platzes gesucht. Geschult werden die Unternehmen in sechs Workshops sowie durch individuelle Beratung.
Dieses Pilotprojekt fördert das NRW-Umweltministerium mit 62.000 Euro, durchgeführt wird es vom Fachverband der Freizeit- und Campingunternehmen in NRW (FFC) mit dem Verein Ecocamping.
Bürgermeister Wolfgang Werner, selbst ambitionierter Camper, freute sich darüber, dass unter den 20 Betrieben in NRW gleich drei in Datteln beheimatet sind. Neben Haard-Camping sind dies der Freizeitpark Klaukenhof und der Campingplatz Schöler. Wolfgang Werner: "Es darf nicht verkannt werden, dass die insgesamt elf Campingplätze in Datteln auch einen Wirtschaftsfaktor für die Stadt darstellen."
Umweltminister Eckhard Uhlenberg begrüßte das freiwillige Engagement des FFC zu einem qualifizierten Umweltmanagement in der Freizeitbranche: "Das ist keine Selbstverständlichkeit und verdient besondere Anerkennung. Deswegen fördern wir dieses Projekt mit einem Zuschuss von 62.000 Euro."
Der Minister verwies auf andere Zertifizierungssysteme für nachhaltiges Wirtschaften: "Über den Weg eines praxisnahen und flexiblen Umweltmanagements wird die Chance genutzt, Ökonomie und Ökologie in Einklang zu bringen. Daneben ist ein Imagegewinn als Extranutzen zu erwarten: Ein Unternehmen, das erkennbar umweltbewusst handelt, empfiehlt sich seinen Kunden."
Der erste Workshop startete bereits am Nachmittag. Die Idylle beim Haard-Camping strebt ein ökologisches Zertifikat von Ecocamping an. Foto: WAZ, Karl Gatzmanga Abfälle vermeiden und verwerten gehört zum Umweltmanagement von Ecocamping. Foto: WAZ, Karl Gatzmanga
Umweltminister Eckhard Uhlenberg startet Umweltmanagement-Projekt für Campingplätze in NRW.
Drei Dattelner Unternehmen beteiligen sich an einjährigem Pilotprojektes
Der Verein Ecocamping entstand aus einem Projekt der Bodensee-Stiftung, einer Vereinigung von sechs Naturschutzverbänden, die sich für Natur und Kulter einsetzen.
Als Aufgabe hat sich Ecocamping den umweltverträglichen Tourismus gesetzt. Mit dem Managementsystem für Campingplätze wurde ein Standard entwickelt, auf den sich die Gäste verlassen können. Auffallend ist das große Interesse an der Zertifikation in der hiesigen Region: Neben den drei Dattelner Plätzen bewerben sich auch die "Füchtelner Mühle" in Olfen und der Seepark Ternsche in Selm. |